Der Erzählband Termagls dil temps / Zeitspiele enthält kurze und sehr kurze Erzählungen in Sursilvan und Deutsch. Die Helden und Heldinnen, welche diese Erzählungen beleben, sind scheinbar einfältige und geradlinige Figuren: Ungebrochen denken und sprechen sie in entwaffnender Art und eröffnen so verspielt den Dialog über Fragen, die uns alle etwas angehen. Lothar Deplazes spricht in seiner Prosa über sprachgeschichtliche, historische oder philosophische Fragen. Er lässt seine Figuren in einer verspielten und ironischer Form über seine Themen sprechen. Und er gibt seinen Figuren zwei sprachliche Kleider, Surselvisch und Deutsch, womit die Bedeutung seiner zweiten Sprache, des Berufs und der eigenen Familie hervorgehoben wird. So sind auch seine Erzählungen zum Teil im romanischen Sprachraum angesiedelt, oder thematisieren Fragen, die das Rätoromanisch betreffen. Der Prosa, die der Autor in eine städtische Umgebung unserer Zeit setzt, haftet häufig etwas leicht Surreales an. Der Held dieser Texte hat etwas liebenswürdig Weltfremdes und berichtet aus seiner rätselhaft-skurrilen Traumwelt. Himmel und Hölle, Steinzeit, Mittelalter oder Gegenwart, Realität oder surreal-skurrile Welten: Lothar Deplazes bewegt sich in seiner Phantasie gerne in verschiedensten Richtungen von Zeit und Raum, verbindet sie, spielt mit ihnen. Der Autor vermittelt uns das liebevolle Bild eines Antihelden, der (scheinbar) gutgläubig auf die Welt zugeht, aber eigentlich viel listigere Fragen stellt und tiegründigere Kommentare zum Geschehen abgibt, als wir dies von ihm auf den ersten Blick vermuten würden.
172 Seiten, gebunden
DER TITEL IST NICHT MEHR ERHÄLTLICH -
IL CUDESCH NUN ES PLÜ ACCESSIBEL.